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Am Freitag, den 21. September 2018, kamen Abgesandte aus kulturellen und sozialen Institutionen in Düsseldorf zusammen, um über kulturelle Teilhabe in Düsseldorf zu diskutieren.
Nach langer Vorbereitung und intensiver Planung konnte die Kulturliste Düsseldorf e.V. in Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität eine neue Plattform zur kulturellen Teilhabe vorstellen. Im Haus der Universität kamen 35 Vertreter:innen aus Kultur, Sozialem und der Stadt zusammen, um sich kennenzulernen, auszutauschen und neue Konzepte zur verbesserten kulturellen Teilhabe in unserer Stadt zu entwickeln.
„ Ein solcher Austausch zwischen kulturellem und sozialem Sektor in Düsseldorf hat gefehlt und ich freue mich, dass wir nun ganz konkret und direkt neue Ideen entwickeln, wie Barrieren abgebaut werden können. Das Netzwerk sollte weiterbestehen und eine dauerhafte Austauschmöglichkeit zwischen den Sektoren bilden. “,
so Annette Krohn, zuständig für die Veranstaltungskoordination der Düsseldorfer Stadtbüchereien und Mitglied des Düsseldorfer Rat der Künste.
Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch ein Willkommenswort von Christine Stender, Vorstandsmitglied der Kulturliste Düsseldorf e.V.: „Das Netzwerktreffen will keine generische Lösung zur Verbesserung der kulturellen Teilhabe bieten, sondern Sie (die Teilnehmenden) animieren, selbst konzeptionell kreativ zu werden!“
Input-Vorträge von Prof. Dr. Susanne Keuchel, Direktorin der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW, und Nicole Lena de Terry, Mitgründerin und – leiterin des Kölner Willkommenschores, die beide die Wichtigkeit kultureller Teilhabe als Menschenrecht unterstrichen haben, stimmten die Teilnehmenden weiter auf die Thematik ein. Danach gab es Raum für die Anwesenden, sich auszutauschen und für die eigene berufliche Praxis umsetzbare Ideen zu sammeln.
In drei Diskussionsgruppen, geleitet von Lea Pasikowski, Jasmin Klumpp und Leonie Kortmann, traten die Vertreter:innen von u.a. Diakonie, Fortuna Düsseldorf e.V., FFT Düsseldorf, Multikulturelles Forum e.V. in den direkten Diskurs.
Am Ende des Abends wurde der Wunsch der Fortführung des Netzwerktreffens als Veranstaltungsreihe deutlich. Die Teilnehmer planen auch außerhalb dieser Plattform, die intersektorale Verbindung aufrecht zu erhalten, die in Form von Kooperationen Neues schafft.
Teilhabe / Vergünstigungen, moderiert von Lea Pasikowski
- Option der Begleitung soll attraktiver gestaltet werden, mehr Begleitpersonen für Menschen, die nicht allein zum Kulturbesuch gehen können, sollen angesprochen werden. Hier müssen sozialer und kultureller Sektor enger zusammenarbeiten.
- Teilhabemöglichkeiten und Vergünstigungen sollen transparenter und direkter an soziale Träger kommuniziert werden, um Ressourcen bei den Trägern zu schonen.
- Teilhabe ist nicht nur von finanziellen Barrieren abhängig, sondern auch von „emotionalen Hemmschwellen“, so sind zum Beispiel Ansätze wie Texte/ Führungen in leichter Sprache wünschenswert.
Kommunikation / Erreichbarkeit, moderiert von Jasmin Klumpp
- Kooperationen zwischen Kultur und Sozialem/ direkte Ansprache: zwar „pflegeintensiv“, haben aber geringen Streuverlust und damit hohe Wirksamkeit.
- Wichtig ist, die Menschen da abzuholen, wo sie sind, zum Beispiel durch angepasste Werbematerialien/ Kartenverkäufe beim Gemüsehändler „um die Ecke“. Auch Aktionen wie die Nacht der Museen, Tage der offenen Tür o.ä. bauen Hemmschwellen ab und locken Interessierte.
- In der Kommunikation selbst ist nicht nur der Inhalt der Veranstaltung zu unter- streichen, sondern auch der soziale Aspekt des Kulturbesuchs an sich.
Zielgruppen, moderiert von Leonie Kortmann
- Grundlegend gilt, das Schubladendenken zu stoppen: Zielgruppen sollten nicht einzeln betrachtet und bedient werden, sondern ein übergreifendes, inklusives Programm kann neue Perspektiven für alle Besucher:innen schaffen.
- Es geht nicht darum, Teilhabe zu forcieren und damit wieder exklusive Angebote nur für eine bestimmte Gruppe zu schaffen. Ein Rahmenprogramm kann offen und ergänzend zu z.B. Ausstellungsinhalten wirken. „Kultur für Alle“ ist schwierig umzusetzen, da jede:r eigene Wünsche hat, aber ein Programm, in das sich jede:r einbringen kann, ist ein guter Anfang. Auch hier können Wünsche durch persönliche Beziehung abgefragt werden.
- „Nicht-Besucher:innen“ sind keine homogene Zielgruppe. Hier fehlen seitens der Kultur Ressourcen zur Betrachtung , Kooperation mit sozialem Sektor kann Wünsche identifizieren.
- Appell an Förderstellen: Quoten schaffen Exklusivität und sind damit kontraproduktiv!
Wir freuen uns, wenn Sie über die Kulturliste und ihre Arbeit berichten. Bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung – zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Gern stellen wir Ihnen Bildmaterial zur Verfügung.
Die Kulturliste Düsseldorf e.V.
Für wen engagiert sich die Kulturliste?
Alle Düsseldorfer:innen, die ein geringes Einkommen (unter €1066) haben oder staatliche Unterstützung erhalten, können sich bei der Kulturliste Düsseldorf als sogenannte Kulturgäst:innen anmelden. Dazu zählen zum Beispiel Empfänger:innen von ALG II, Sozialgeld oder Grundsicherung sowie alle Inhaber:innen des DüsselPasses, aber auch Studierende, die den BAföG-Höchstsatz beziehen. Interessierte Gäst:innen können sich privat (durch den Nachweis der Bedürftigkeit) oder über eine:n Sozialpartner:in bei uns anmelden.
Wer sind die Partner:innen der Kulturliste?
Die Kulturliste wird aktuell von 56 Kulturpartner:innen unterstützt. Diese stellen kostenlos feste Kartenkontingente für ihre Veranstaltungen zur Verfügung, die von dem gemeinnützigen Verein an seine Gäst:innen vermittelt werden. Zu unseren Kulturpartner:innen gehören unter anderem die Deutsche Oper am Rhein, das Düsseldorfer Schauspielhaus und die Tonhalle, aber auch die Jazzrallye, das Capitol Theater und das Kom(m)ödchen, sowie die DEG, Fortuna und viele mehr. Die umfangreiche Liste unserer Kulturpartner:innen finden Sie auf unserer Website.
Ferner arbeitet die Kulturliste sehr eng mit 97 Sozialpartner:innen zusammen. Soziale Einrichtungen und Initiativen wie die Lebenshilfe Düsseldorf, die Altstadt-Armenküche, das Deutsche Rote Kreuz, die Graf-Recke-Stiftung, Caritas und Diakonie, helfen uns, gezielt potentielle Kulturgäst:innen anzusprechen und die Bedürftigkeit der Interessierten zu bestätigen. Alle Sozialpartner:innen sind auf unserer Website aufgelistet.
Daten und Fakten
Vereinsgründung: 2012 (erste Kartenvermittlung 2013)
Vereinsvorstand: Stephanie Hartmann, Hanna Perrin, Christine Stender
Ehrenamt: etwa 40 ehrenamtliche Mitglieder und Mitarbeiter:innen
Vermittlung: seit Gründung wurden rund 20.000 kostenlose Plätze vermittelt (Stand: 25.09.2018)
Die Kulturliste Düsseldorf ist Teil einer bundesweiten Bewegung gemeinnütziger Vereine, die kulturelle Teilhabe und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft fördern. Sie ist Mitglied der Bundesvereinigung kulturelle Teilhabe e.V.
Die Kulturliste Düsseldorf ist weltanschaulich und politisch unabhängig.
Auszeichnungen und Förder:innen
2015 | Ehrenamtspreis der SPD Düsseldorf |
2016 | Kandidat beim bundesweiten Start-Social-Wettbewerb |
Unterstützt wurde und wird der Verein durch:
Stiftung Mercator / Stiftung Mitarbeit / Vodafone Stiftung Deutschland / Helaba / Bürgerstiftung Düsseldorf
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