Unterwegs für soziale Gerechtigkeit
Wer die Arbeit der Kulturliste kennt, weiß, dass wir uns für das Menschenrecht auf kulturelle
Teilhabe einsetzen und deswegen Kultur- und Sportbesuche für Menschen mit wenig oder keinem Einkommen ermöglichen.
Aber was ist ein Menschenrecht und warum ist das wichtig?
Die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ wurde 1948 gemeinsam von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen erstellt und umfasst universelle, unveräußerliche Rechte, die jedem Menschen allein aufgrund seines Menschseins zustehen. Sie bilden die Grundlage für eine gerechte und freie Gesellschaft und sollen von Regierungen geachtet, geschützt und verwirklicht werden. Auch Deutschland hat sich dazu verpflichtet die Menschenrechte, und damit auch das in Artikel 27 festgehaltene Recht auf kulturelle Teilhabe, zu achten und umsetzen. Und wenn jeder Mensch ein Recht darauf hat, an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen, dann dürfen Faktoren wie Barrierefreiheit, Vorwissen oder das jeweilige Einkommen dem nicht im Wege stehen.
In der Praxis wissen wir aber, dass viele Menschen sich Tickets für kulturelle Veranstaltungen einfach nicht leisten können, sich in Kulturorten nicht willkommen fühlen oder Scheu haben, dort hinzugehen, weil sie nicht wissen, wie sie sich vor Ort verhalten sollen.
Hat die Politik hier also versagt?
Nein, aber Veränderung hin zu mehr Teilhabegerechtigkeit ist ein langer Prozess und die Gesellschaft muss die Politik manchmal daran „erinnern“, da dran zu bleiben und in der Zwischenzeit selbst Abhilfe schaffen. Und genau das machen wir, in dem wir mit über 200 Partner:innen aus Kultur, Sport und Sozialem zusammenarbeiten und finanzielle wie emotionale Barrieren überwinden helfen. Und auch die Politik erinnern wir an diese – eigentlich staatliche – Aufgabe: Deswegen war unsere Vorständin Christine gemeinsam mit Sabine Ruchlinski, der Vorsitzenden der Bundesvereinigung für kulturelle Teilhabe, Anfang Februar in Berlin.
Mit dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, und auch dem kulturpolitischen Sprecher der Grünen im Bundestag, Erhard Grundl, MdB, haben wir über kulturelle Teilhabe gesprochen. Beide waren sehr beeindruckt von unserem zivilgesellschaftlichen Engagement und wir freuen uns auf so hoher politischer Ebene Verbündete gefunden zu haben, die sich zusammen mit uns dafür einsetzen wollen, dass alle Menschen kulturelle Veranstaltungen erleben können!